GreenTech in Baden-Württemberg

Innovationsmotor für grüne Technologien

Wie Unternehmen und Forschungseinrichtungen nachhaltige Technologien vorantreiben

Baden-Württemberg zählt zu den führenden Innovationsregionen Europas – nicht nur im klassischen Maschinenbau oder in der Automobilindustrie,
sondern zunehmend auch in der GreenTech Branche.

Nachhaltige Technologien sind heute ein entscheidender Wirtschaftsfaktor und zugleich eine Antwort auf die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit.
Der Südwesten Deutschlands hat sich in den letzten Jahren zu einem Knotenpunkt für grüne Innovationen entwickelt – getragen von einem Netzwerk aus Unternehmen,
Forschungseinrichtungen und staatlichen Förderprogrammen.

GreenTech als strategischer Wachstumsbereich

GreenTech – also technologische Lösungen zur Verbesserung der Umweltbilanz – umfassen ein breites Spektrum:
Von erneuerbaren Energien über Energieeffizienztechnologien, Klimaschutztechnologien und Kreislaufwirtschaft bis hin zur Digitalisierung von Umweltprozessen.

In Baden-Württemberg ist dieser Sektor nicht nur ökologisch bedeutsam, sondern auch ökonomisch, was der Anteil an der Gesamtwirtschaft verdeutlicht:

Mit 3,0 % aller Erwerbstätigen und 4,0 % der Bruttowertschöpfung ist die GreenTech Branche vergleichbar zu anderen Schlusselbranchen des Landes wie etwa dem Maschinenbau (4,8 % der Erwerbstätigen), dem Fahrzeugbau (3,7 % der Erwerbstätigen) oder der Elektroindustrie (3,3 % der Erwerbstätigen).

Ein wesentlicher Treiber ist die Innovationsfreude mittelständischer Unternehmen – der sogenannte „German Mittelstand“.
Diese kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind häufig hochspezialisiert, flexibel und technologiegetrieben. In Baden-Württemberg finden sich zahlreiche solcher KMUs, die in ihrer Nische weltweit führend sind.

 

 

GreenTech Branche Diagramm

 

 

Forschung für grüne Technologien

Forschung als Treiber für GreenTech-Innovationen in Baden-Württemberg

Der technologische Fortschritt im Bereich der Umwelttechnik wäre ohne die enge Zusammenarbeit mit der Wissenschaft kaum denkbar. Baden-Württemberg beherbergt renommierte Universitäten und Forschungseinrichtungen wie das Karlsruher Institut für Technologien (KIT), die Universität Stuttgart oder zahlreiche Institute der Fraunhofer-Gesellschaft

Hier werden Grundlagenforschung und angewandte Forschung miteinander verknüpft, um praxistaugliche Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln.

Erfolgreiche Praxisbeispiele 

Zahlreiche Unternehmen in Baden-Württemberg zeigen, wie GreenTech Innovationen erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden können, so beispielsweise:

  • Hansgrohe SE, ein deutscher Hersteller für Sanitärprodukte, entwickelte eine Technologie, mit der galvanisierte Kunststoffteile, die als Produktionsausschuss bei Hansgrohe anfallen, recycelt werden können. Der Prozess kommt komplett ohne den Einsatz von Chemikalien aus und generiert ein Rezyklat mit einer Reinheit von nahezu 100 Prozent, das wie Neuware eingesetzt werden kann.
  • Schwenk ist ein deutscher Zementhersteller. Mit dem Forschungsprojekt „catch4climate“ zeigt das Unternehmen, wie CO2 eingefangen und als Rohstoff weiter eingesetzt oder gelagert werden kann, um langfristig eine klimaneutrale Zementherstellung zu ermöglichen.
  • Vaude, ein Outdoor-Hersteller aus Tettnang, gilt als Vorreiter in Sachen nachhaltige Lieferketten, umweltfreundliche Materialien und transparente Produktionsprozesse.
     

Diese Unternehmen zeigen, dass Ökonomie und Ökologie kein Widerspruch sein müssen – im Gegenteil: Nachhaltigkeit wird zunehmend zum Wettbewerbsvorteil.

 

Innovationscluster und Netzwerke

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die starke Vernetzung zwischen Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

  • GreenTech BW, gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, bringt Akteure rund um das Thema grüne Technologien zusammen, seien es Unternehmen, Start-ups, wissenschaftliche Einrichtungen, Ministerien, Verbände oder andere Multiplikatoren.
  • Landesagenturen wie Umwelttechnik BW die Landesagentur für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz oder e-mobil BW, unterstützen Unternehmen dabei, ihre Innovationspotenziale zu heben. Sie bieten Beratungsleistungen, Zugang zu Fördermitteln sowie Plattformen für Kooperationen und Wissenstransfer. Die durch e-mobil koordinierte Plattform H2BW bündelt beispielsweise Kompetenzen und Aktivitäten im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie und Innovation in Baden-Württemberg.
  • Einrichtungen wie das Green Industry Cluster e. V. oder der Green-AI Hub Mittelstand fördern in ihren Bereichen und Regionen gezielt Synergien innerhalb der GreenTech Branche. Ziel ist es, ein innovationsfreundliches Ökosystem zu schaffen, das junge Start-ups ebenso einbindet wie etablierte Unternehmen.

 

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Trotz aller Fortschritte steht der GreenTech Sektor vor großen Aufgaben: Die Marktdurchdringung vieler Technologien ist noch gering, regulatorische Unsicherheiten bestehen, und der Fachkräftemangel bremst das Wachstum. Gerade deshalb ist es entscheidend, den Innovationspfad konsequent weiterzugehen.

Ein großes Potenzial liegt in der weiteren Internationalisierung baden-württembergischer GreenTech Lösungen. Die weltweite Nachfrage nach umweltfreundlichen Technologien steigt – insbesondere in Schwellenländern und urbanen Ballungsräumen. Hier können Unternehmen aus Baden-Württemberg mit ihrer Expertise punkten.

Gleichzeitig wird die Rolle der Digitalisierung weiter zunehmen. Von der intelligenten Steuerung komplexer Energiesysteme bis zur Optimierung von Recyclingprozessen – GreenTech wird immer mehr zur SmartTech.

 

Fazit: Baden-Württemberg als Vorreiter für GreenTech-Lösungen

Baden-Württemberg ist ein Beispiel dafür, wie technologische Innovationskraft und ökologisches Verantwortungsbewusstsein zusammenwirken können.

Die GreenTech Branche zeigt: Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Selbstzweck, sondern auch ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Land haben die Chance den Wandel aktiv mitzugestalten und so weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben.

Damit wird der Südwesten Deutschlands zu einem echten Innovationsmotor für grüne Technologien – weit über die Landesgrenzen hinaus.